Kein echtes Wintergemüse

Dass die Natur schon seit geraumer Zeit nicht mehr den altbekannten Jahreszeiten folgt, ist nicht weiter verwunderlich. Auch die Pflanzenwelt wird damit zwangsläufig konfrontiert.

Von Süden scheint die Sonne auf die stürmisch, von Nord-Westen, herannahende Gewitterfront

Mein tot-geglaubter Blumenkohl hat sich über Weihnachten entschlossen, den Frühling hochleben zu lassen. Es ist ungelogen, dass die Pflanze, die ihr auf dem Foto seht, in gut vier Wochen gewachsen ist. Ich glaube nicht mal im Sommer ging es so schnell.

Feiert den Frühling mitten im Winter – mein Blumenkohl

Der Kohlrabi hat sich dann, mit Blick auf den Blumenkohl, wohl gedacht: ‚alles klar, der Frühling ist da – wachsen, wachsen, wachsen‘ und es dem Blumenkohl gleichgetan.

Diese kleine Kohlrabi ist für mich der frühste in diesem Jahr

Und auch die Stockrose (die natürlich kein Gemüse ist) hofft wohl, dass kein Frost mehr kommt und hat bereits neue Blätter ausgebildet.

Der frühe Blatttrieb sorgt hoffentlich für kräftige Blüten – im März!?

Welche seltsamen Vorgänge könnt ihr im Garten oder auf dem Balkon zur Zeit beobachten?

Gemüse auf dem Balkon – Meine kleinen Erfolge

Bekannterweise fällt mir das Gärtnern auf dem Balkon deutlich schwerer, als das im Garten selber. Dabei habe ich mit diversen Krankheiten zu kämpfen… meine Rose de Resht leidete zum Beispiel erst an einem starken Läusebefall und scheint nun von Echtem Mehltau und Sternrußtau betroffen zu sein.

Und auch mein Gemüse ist nicht so kräftig und weit vorangeschritten, wie ich es zu dieser Zeit erwartet hätte. Also entschloss ich mich zu einer Düngung mit Schachtelhalmextrakt und siehe da, es funktioniert.

Neben den Erdbeeren, der Mieze Schindler, deren Befruchtung mit einer Walderdbeersorte ganz wunderbar funktioniert hat, wächst auch der Blumenkohl zu einem kleinen Kopf heran.

Die Befruchtung der Mieze Schindler mit einer Walderdbeere hat super funktioniert.

So hat die Befruchtung der Mieze Schindler (oben in der Ampel) funktioniert. Die Walderdbeere steht darunter.

Noch ganz klein, aber der typische Blumenkohlkopf ist schon zu sehen.

Insgesamt drei Kohlrabipflanzen habe ich bereits im Frühling ausgesät und alle drei entwickeln sich lustigerweise unterschiedlich schnell. Die exklusive Lage des größten Kohlrabi scheint demnach gut gewählt. Die anderen beiden wachsen zwischen zahlreichen Calendula (Ringelbluen)-Pflanzen, die hoffentlich weitere Schwebfliegen anlocken, um Schädlinge fern zu halten. Einige scheinen meinen Balkon als Kinderstube für ihre Larven ausgewählt zu haben (siehe Foto der Schwebfliege vorm Insektenhotel).

Wie man sieht, gefällt diesem Kohlrabi seine exklusive Lage im Einzeltopf sehr gut :-)

Dieser Kohlrabi ist noch etwas kleier und steht zwischen den Calendula-Pflanzen

Dieser Kohlrabi ist ziemlich hinterher, aber das wird schon…

Diese Schwebfliege hatte einen kleinen Schwächeanfall, daher konnte ich sie vor dem Insektenhotel fotografieren.

Alles in allem bin ich also guter Hoffnung, dass ich neben einigen Salatblättern bald noch mehr ernten kann. Seht selbst:

Meine Tomaten im April.

Meine Tomaten sind in drei Monaten ganz schön gewachsen und tragen auch schon die ersten Früchte.

Hier sind die „Salami“-Bohnen (Fagiolo Rampicante) noch ganz klein.

Nun trägt die Pflanze ihre erste Bohne.

Diese Chili (Bolivian Rainbow) habe ich im April auf dem Pflanzenmarkt am Kiekeberg gekauft.

Und heute zieren die Chili (Bolivian Rainbow) schon zahlreiche Blüten. Ich bin auf die Früchte gespannt.

Hier meine Chili Nr. 2: Aji Cereza noch ganz klein.

Cili Nr. 2 heute – allerdings noch ohne Blüte.

Zweite Etage auf dritter Ebene

Ob Blumenzwiebel oder Gemüsezwiebel – es ist allgemein bekannt, dass Zwiebeln im Boden wachsen und gedeihen. Doch wenn man, wie ich Ende des Sommers umzieht und seinen ganzen Garten in Kartons packt, dann fallen schon mal ein paar Dinge durcheinander. So oder so ähnlich muss es gewesen sein…

Getreu dem Motto: Es wird sich schon zeigen, was in den Zwiebeln steckt, habe ich meine Zwiebelsammlung im Frühjahr auf diverse Balkon- und Blumentöpfe verteilt. Doch Tulpen, Narzissen und Anemonen zeigten keine Ambitionen Blüten auszubilden – schade.

Wie man sieht wollten die Tulpen nicht so recht aufblühen.

Umso erfreuter war ich, als sich im Balkonkasten im späten Frühjahr etwas tat. Doch irgendwie sah es aus, wie eine normale Zwiebel – seltsam. Es war mir nicht bekannt, dass ich einfache Speisezwiebeln eingepflanzt hätte. Als sich dann die kleinen Knospen am Ende der Zwiebeln bildeten fiel es mir wieder ein: Etagenzwiebeln – natürlich. Diese hatte ich von einem Gartenfreund bekommen und im letzten Jahr schmerzlich feststellen müssen, dass sie nicht gewachsen sind. Toll, dass es in diesem Jahr geklappt hat. Hier meine Impressionen.

Als erstes bildeten sich kleine Knospen.

Hier ist der Kokon bereits aufgegangen.

Am Ende des vor kurzem noch eingedrehten Stückes bilden sich kleinen Zwiebeln.

Auch das „Mutterstück“, wo zuvor der Kokon hing, bildet nun Zwiebeln aus.

Hier meine gesamte Etagenzwiebel-Pracht

Deutlich ausgebildete Etagenzwiebeln.

Hier nochmal die zwei-etagige Zwiebel.

Üppiges Gemüsewachstum

Innerhalb von 3 Wochen haben sich meine Aussaaten zu einem kleinen Urwald auf der Fensterbank entwickelt. Zucchini, Tomaten, Salat, Radieschen und Kohlrabi scheinen sich wohl zu fühlen*.

Das geschah in 3 Wochen

Lange haben sie hier jedoch keinen Platz mehr. Da es leider immer noch keine Neuigkeiten zum Thema „Garten“ gibt, werden sie sich wohl oder übel noch etwas gedulden müssen.

Tomaten – 5 Wochen alt

Salat – 5 Wochen alt

Radieschen – 5 Wochen alt

Zucchini – 5 Wochen alt

Kohlrabi – 5 Wochen alt

*Sehr zu empfehlen: Schräge Fenster mit breiter Fensterbank bieten den idealen Platz für das Heranziehen kräftiger und gesunder Pflanzen.